Eine Hundehütte bauen |
Von Thomas Bez am 18.06.2006, aktualisiert am 23.01.2009
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Für EUR 300 bekommt man eine isolierte Hütte im Versandhandel. Uns sind diese Hütten nicht solide genug und 2 Zentimeter Dämmung finden wir auch nicht ausreichend.
Da unsere Wurfkiste <http://www.barnim.net/lilith/awurf/wurfstaette> Zuspruch fand ("kopiert, aber nie erreicht"), stellen wir nun auch die Bauanleitung für eine Hundehütte ins Netz. Die Bilder können durch Anklicken vergrößert werden.
Warnung: Die hier beschriebene Hütte für den Eigenbau ist nicht billiger, das Material kostet im Baumarkt auch fast so viel, dazu kommen etwa drei Tage Arbeitszeit, sofern man etwas Übung hat, sonst mehr. Wenn man in der Werkstatt baut, möglichst auf einer Werkbank, um den Rücken zu schonen, braucht es nachher vier kräftige Leute, um die Hütte an ihren Bestimmungsort zu bringen. Wir können also nur empfehlen, eine fertige Hütte zu kaufen.
Die Innenmaße betragen 110 mal 60 cm. Für eine mittelgroße Briarddame ist das ausreichend; ein sehr großer Rüde braucht vielleicht etwas mehr. Die Innenhöhe ist am Eingang 65, an der niedrigsten Stelle 55 cm, der Eingang ist 56 cm hoch und 30 cm breit. Diese Höhe reicht aus, daß sich Hündinnen beim Ein- und Aussteigen nicht das Rückenfell beschädigen.
Da die Hüttenwände 8 bis 10 cm stark sind und einige Dachüberstände hinzukommen, beträgt die Dachfläche schließlich 1 mal 1,5 Meter.
Die untere Bodenplatte (mindestens 22 mm Spanplatte) steht auf Kanthölzern mit Querschnitt 6 mal 8 cm. Dies sollte behandeltes Holz sein, es wird (ebenso wie die Bodenplatte) zusätzlich noch mit Zaunlasur gestrichen. Die Kanthölzer sind umlaufend, eines stützt zusätzlich in der Mitte. An zwei gegenüberliegenden Seiten muß der umlaufende Sockel aber unterbrochen sein, da gegen Feuchtigkeitsbildung der Boden unterlüftet sein muß.
Die innere Bodenplatte ist ebenfalls eine 22 mm starke Spanplatte. Sie kann schon zugeschnitten werden, wenn die Stützen des tragenden Rahmens angezeichnet sind. Am Eingang und an der Seite des herausnehmbaren Wandteils (siehe weiter unten) reicht die innere Bodenplatte bis ganz nach vorn, an den übrigen Seiten weicht sie 2 cm zurück.
(Im Bild weicht die innere Bodenplatte auch an der Seite des herausnehmbaren Wandteils 2 cm zurück. Das ist ein Fehler, der zwar nicht gravierend ist und sich leicht korrigieren läßt, aber bei gründlicher Überlegung gleich zu Anfang vermeidbar gewesen wäre.)
Der tragende Aufbau ist ein Rahmen aus Kanthölzern mit Querschnitt 6 mal 6 cm, die auf die äußere Bodenplatte aufgesetzt sind. Die oberen Enden der senkrechten Kanthölzer werden mit ebensolchen Kanthölzern umlaufend verbunden. Diese Konstruktion ist stabil genug, um den gesamten Aufbau zu tragen.
Jeder senkrechte Pfosten muß unter der Bodenplatte durch den Sockel abgestützt sein. Die Winkel werden durch die Bodenplatte hindurch bis in den Sockel geschraubt.
Das Einpassen des Rahmenstücks über dem schrägen Eingang ist etwas aufwendig.
Auf den oberen umlaufenden Rahmen kommt das etwa 8% geneigte Flachdach. Er muß dazu eine Ebene bilden, der Pfosten neben dem Eingang muß deshalb genau berechnet sein.
Leisten der Höhe 4 oder 5 cm werden umlaufend in 2 cm Entfernung von der Außenkante (am Eingang und auf der Seite des herausnehmbaren Wandteils bündig) auf die Bodenplatte geschraubt. In diese Kassette werden zwei Lagen Styropor gelegt.
Die gängigen Verlegeplatten haben ein unpassendes Maß für Hundehütten: lang, aber zu schmal. Wenn man eine Platte teilt und quer wieder zusammensetzt, sollte die Größe ausreichen. In diesem Fall ist es besser, die innere Bodenplatte in der Mitte noch einmal zu stützen.
Sockel und Boden werden zwei- bis dreimal mit Zaunlasur gestrichen.
Die Innen- und Außenwände bestehen gleichermaßen aus Holzpaneelen (10 bis 12 mm stark), die auf die tragenden Kanthölzer geschraubt werden. Vorbohren der Paneele ist zu empfehlen. Antackern würden wir die Paneele nicht, da das Holz im Außenbereich stärker arbeitet.
Innen sind an einigen Stellen die Winkel im Wege. Die Wandbretter müssen an diesen Stellen etwas ausgespart werden. Das geht gut mit einer Tischkreissäge, die ohnehin unbedingt zu empfehlen ist.
Die beiden schmalen Innenwände werden direkt auf die Kanthölzer geschraubt, für die hintere lange Innenwand wird noch einmal eine Schraubleiste angebracht.
Das Innendach wird auf Höhe des oberen umlaufenden Rahmens direkt auf die Oberkante der Innenwandpaneele aufgelegt. Ein exakter Zuschnitt der Paneele ist dafür erforderlich, deren Oberkante mit der Unterkante des oberen Rahmens abschließen soll.
Zwischen den Wänden befindet sich zweilagige Styropordämmung. Die zweite Lage überlappt die erste am Boden, sodaß sich keine Ritze bilden kann.
Von außen werden auf den oberen Rahmen in Richtung des Dachgefälles zwei Leisten 4x6 cm als Dachbalken geschraubt. Über dem Eingang wird der Dachbalken noch einmal quer gestützt.
Die äußeren Wandflächen werden mehrmals mit Holzschutzlasur für außen oder Dickschichtlasur gestrichen. Alle inneren Flächen werden zweimal mit lösungsmittelfreier Lasur für innen gestrichen.
Es spart viel Zeit, wenn die Paneele der Innen- und Außenwände nicht vor dem Aufbau sondern Stück für Stück während des Wandaufbaus gestrichen werden. Die Innenseiten von Nut und Feder sollten aber wenigstens einmal komplett mit Lasur behandelt sein.
Der Eingang ist schräg angelegt, weil unsere drei Hundehütten etwas versetzt in einer Reihe stehen und unsere Hunde einerseits die Gartenpforte, andererseits aber auch die anderen Hütten im Auge behalten wollen. Die Bauform sichert den besten Überblick.
Wenn die Hütte auch im Winter (Das ist durchaus möglich bei Briards!) oder in den Übergangszeit benutzt wird, kann man den Eingang halb mit einem groben Tuch oder Lederlappen verhängen, das hält mehr Wärme in der Hütte.
Wir bauen unsere Hütten so, daß eine der Wände zum Reinigen der Hütte abgenommen werden kann. Dafür setzen wir in den tragenden Rahmen der Hütte einen zweiten Rahmen paßgenau ein (einige Millimeter Spiel dazwischen müssen natürlich sein).
Wir beplanken diesen beweglichen Rahmen von innen und außen, dazwischen natürlich zwei Lagen Styropor.
Gewindestifte, die auf einer Seite ein Holzschraubgewinde haben, werden in die sekrechten Pfosten eingesetzt.
Wenn die Hütte fertig ist, kann das Wandteil nach Lösen der Flügelmuttern abgenommen werden.
Die Innenverkleidung des abnehmbaren Wandteils hat auf beiden Seiten etwa 2 mm Spiel.
Wir heben für unsere Hütten jeweils ein Stück des Rasens aus und legen Gehwegsteine in ein Kiesbett, sodaß die Grundfläche der Hütte plus 10 cm ringsherum gepflastert sind. Es bleibt dadurch unter der Hütte trockener.
Zu viert kann man die Hütte bequem umsetzen. Jetzt muß nur noch das Dach gebaut werden.
Die Innendecke wird einfach zugeschnitten und eingelegt. Falls sie auf der Vorderseite in Konflikt mit der abnehmbaren Wand gerät, kann man sie hier noch zusätzlich mit einem Winkel fixieren.
Die Dachbretter sollten an den später sichtbaren Stellen schon jetzt lasiert werden.
Die Bretter werden (mit der "guten" Seite nach unten) auf die Balken geschraubt.
Wenn schon, dann richtig: Eine Dachrinne gehört dazu, besonders wenn mehrere Hütten nebeneinander stehen. Sie wird mit Gefälle angebracht und mit einem Einlauf versehen.
Die Dachpappe kann um die Kanten der Dachbretter umgeschlagen werden, für wenig Geld mehr kann man aber auch Windleisten anbringen.
An den Enden müssen die Windleisten etwas ausgeschnitten werden, wenn sie bündig schließen sollen und evtl. auch die Dachrinne verdeckt werden soll. Wenn man eine linke und eine rechte Blechschere hat, kommt man leichter in alle Ecken.
Eine Lage ungesandete Dachpappe wird aufgenagelt und mit einem Bitumenanstrich versehen. Ringsherum an dem Kanten muß das Bitumen alle Lücken schließen.
Wenn noch etwas Schweißbahn übrig ist, ist das die ideale Dacheindeckung, sonst nimmt man gesandete Fertigschindeln. Die Schindeln gibt es in Streifen je 1 m Breite, ein Paket Schindeln ausreichend für 3 qm.
Wenn man das Dach etwas schmaler als 1 m macht und sich mit einem eigenwilligen Muster zufriedengibt, muß man nicht viel schneiden.
Der Dachrinnenablauf wird komplettiert.
Innen wird die Hütte mit Rollrasen (am besten die Ausführung mit Noppen auf der Unterseite) ausgelegt.
Fertig. Sollte mehrere Hundeleben lang halten.