Säulenpittoresken |
Von Thomas Bez am 27.04.2008, mit einem Kommentar
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Schwanebeck ist nicht gerade reich an Attraktionen. Zu nennen wäre vielleicht die Mülldeponie, die einst der Stadt Berlin zu Diensten war, dank einer Entgasungsanlage als eine der modernsten überhaupt gilt und inzwischen zu unserer Freude stillgelegt ist. Die Entgasungsanlage entgast weiter, fängt sozusagen die Rülpser des Berges auf, heizt damit das nahegelegene Klinikum Buch und hält die Umgebung des Berges von üblen Gerüchen frei.
Zu nennen wäre auch das Autobahndreieck Schwanebeck, wo die Autobahn nach Stettin abzweigt. Manchmal wird es in den Nachrichten erwähnt und versorgt leider auch das nahegelegene Klinikum Buch öfter mit Kunden. An der Popularität der einschlägig bekannten Knotenpunkte in Nordrhein-Westfalen kann Schwanebeck sich aber nicht messen.
Eine kleine Sehenswürdigkeit hat Schwanebeck aber doch zu bieten. Unser Nachbar Dr. Weise hat in den vergangenen Jahren eine Kunstgattung entwickelt und zur Blüte gebracht, die wir Bold[Säulenpittoreske] nennen möchten. Tatsächlich gab es wohl bislang kein Wort, das diese Installationen in ihrer surrealen Gewalt, die zuweilen an Magritte erinnert und besonders vor strahlend blauem Himmel höchst wirkungsvoll zur Geltung kommt, treffend beschreibt.
Spekuliert wird noch über die regelmäßig gewählte Konstruktionsform, bei der die Objekte eine meist weiße Säule krönen. Sei es aus praktischen Gründen der besseren Sichtbarkeit und des leichteren Rasenmähens, sei die Säule als konstituierendes Element und Aussageträger dieser Kunstform zu verstehen - jedenfalls erlaubt dieser Aufbau das zwanglose Arrangement der Disponate in ihrer eklektischen Vielfalt als frei assoziiertes Spannungsfeld.
Zu finden ist die Ausstellung in der Lübecker Straße in Schwanebeck-Bergwalde, Gemeinde Panketal bei Berlin.
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Kommentar von Thomas Bez am 10.04.2010 16:41: |