Myositis

Von TBieg am 05.04.2010, aktualisiert am 09.04.2010, mit drei Kommentaren

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Kommentar von Thomas Bez am 08.04.2010 22:03:

Liebe Frau Bieg, warum haben Sie denn Ihren Weblog-Eintrag samt Titel wieder gelöscht? Wir hatten schon begonnen, wegen Ihrer Frage zu recherchieren.

Kommentar von TBieg am 09.04.2010 08:33:

Myoditis Beckenmuskel

Sorry, das ich meine Beitrag gelöscht habe, aber Biopsie Ergebnis ist immer noch nicht da (ich warte schon 8 Tage).
Ich war mir nur nicht ganz sicher, ob ein Eintrag über Krankheit ist hier richtig.
Ich fasse es noch mal zusammen:
Lennox ist 8 Monate alte Briard, und seit seiner 3 Monat hat Problem beim Aufstehen oder sich hinzulegen.
Nach alle mögliche Untersuchungen: Röntgen, CT, Athroskopie und anschließend „ganzes Hund CT“ ist ein Myositis in Beckenmuskel (welcher Art ist noch nicht bekannt, da fehlt Biopsie Ergebnis) festgestellt. Momentan bekommt Lennox vom TA nur Rymadil und homoöpathische Arnica Globuli.
Ich bin für jedes Ratschlag und Erfahrungsbericht sehr dankbar.

Tatiana & Lenox

Kommentar von Thomas Bez am 11.04.2010 18:19:

Beim Stichwort Myositis denken wir an unsere erste Hündin Cassola, die zehn Jahre alte geworden ist und im letzten Lebensjahr sehr mit Muskelschwund zu kämpfen hatte. Bei ihr war davon aber nicht nur ein einzelner Muskel betroffen, und es ist natürlich etwas anderes, ob ein zehnjähriger oder ein einjähriger Hund erkrankt. Wir mußten aber lernen, daß die Diagnostik schwierig sein kann. Wir sind damals dem Arsenal möglicher Ursachen nachgegangen:

• Autoimmunerkrankung
• Lebererkrankung
• Blutparasiten (z.B. Borrelien)

Borreliose, Ehrlichiose, Leishmaniose oder Befall durch andere (Blut-) Parasiten kann eine Ursache sein. Borreliose liegt bei unserer Zeckenplage natürlich nahe. Die Möglichkeiten der Diagnose durch eine Blutuntersuchung hängen davon ab, ob der Hund gegen Borreliose geimpft ist. Die durch Infektion gebildeten Antikörper sind von solchen, die durch die Impfung gebildet wurden, kaum zu unterscheiden. (Aus diesem Grund verzichten wir mittlerweile bei unseren Hunden auf die Borrelioseimpfung und stellen uns lieber darauf ein, eine akute Erkrankung zu behandeln.) Cassola hatte Antibiotika gegen die vermutete, aber nicht klar nachgewiesene Borreliose bekommen. Eine klare Diagnose konnten wir bei Cassola nicht mehr erlangen, es war alles ziemlich unspezifisch, vielleicht von mehreren Faktoren abhängig und altersbedingt.

Myositis wird gelegentlich oder regelmäßig mit Cortison behandelt. Cassola hatte ebenfalls Cortison (Prednisolon) bekommen, allerdings wegen einer parallel festgestellten immunhämolytischen Anämie. Da Cortison auch entzündungshemmend wirkt (und deshalb sicher ein Medikament der Wahl bei Myositis ist), hat das zwischendurch zu deutlicher Besserung ihres Gesamtbefindens geführt. Der Preis einer längeren Cortisonbehandlung ist aber, daß das Medikament einem Muskelschwund eher noch Vorschub leistet. Es kommt wohl darauf an, dieses Medikament rechtzeitig (und langsam) wieder abzusetzen.

Eine Autoimmunerkrankung ist naheliegend, wenn die gesamte Muskulatur betroffen ist. Außerdem gibt es eine Form der Myositis, die speziell die Kaumuskulatur befällt, sowie eine durch Viren ausgelöste Form, die Schulter- und Beckenmuskulatur befällt. Allerdings treten diese Formen symmetrisch auf. Die Biopsie wird hoffentlich ein deutlicheres Bild geben. Eine klare Diagnose ist schon viel wert. Wir drücken Ihnen die Daumen.