Das dreizehnte Huhn

Von Thomas Bez am 25.06.2010, aktualisiert am 25.06.2010

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Das ist diesmal eine Geschichte, die hier eigentlich nicht hingehört, weil sie absolut nichts mit Briards zu tun hat.

Dreizehn Hühner hatten wir. Dreizehn, nicht zwölf, weil Hühnerhändler, wie wir schon einmal erläutert hatten </weblog/1177766738:784612.html>, nicht zählen können.

Dann kam der Fuchs. Oder der Marder, wir wissen es nicht. Jedenfalls fiel jemand eines schönen Frühsommertages zwischen zwölf und ein Uhr mittags über unsere Hühner her. Einen Berg toter Hühner und Unmengen von Federn ließ er zurück. Zwölf an der Zahl, das dreizehnte war verschollen. Das verfüttert er nun an seine Jungen, meinten wir, und hatten dafür auch Verständnis. Die anderen zwölf hätte er sich aber ruhig für später aufheben können, meinten wir.

Mit zwölf toten Hühnern in einer Plastikwanne fuhren wir zur Tierkörperbeseitigung. Der Tierkörperbeseitiger war ausgesprochen guter Laune. (Warum auch nicht? Sollte ein Mensch mit einem etwas traurigen Beruf immer sauertöpfisch herumlaufen?) Die Frage Fuchs oder Marder erörterten wir natürlich auch mit ihm, und er meinte, so benähmen sich nur Marder, entließ uns mit leerer Wanne und war noch immer sehr guter Dinge.

Ja, das ist der Ruf der Marder. Bislang haben wir vorwiegend positive Erfahrungen mit ihnen gemacht. Lange Zeit lebte einer in unserem Schuppendach. Mit seiner Brut machte er immer ein Mordsspektakel, aber unsere Hunde hatten sich irgendwann daran gewöhnt und unseren Hühnern wie auch unseren Zündkabeln passierte nie etwas. Wir waren eben seine Menschen. Aber dann eines Jahres war unser Marder nicht mehr da. In das Schuppendach zogen für eine Saison stattdessen Hornissen ein — da war uns der Marder doch deutlich lieber.

Vor wenigen Tagen glaubten wir den Geist eines Huhnes zu sehen, der uns aus dem Stall entgegenkäme. Das war das dreizehnte Huhn, welches auf wundersame Weise doch überlebt hatte. Fast wie in der Geschichte vom Geißlein im Uhrkasten. Dieses Huhn hat nun ausgesorgt. Es hat jetzt als einziges unserer Hühner einen Namen, heißt Das Hühnchen. Vielleicht fällt es eines Tages doch noch einem Räuber zum Opfer, wir werden es jedenfalls nicht mehr schlachten.

Wir haben eine Konsequenz gezogen und für unsere künftigen Hühner eine überdachte Voliere anstatt des schon acht Jahre alten provisorischen Geheges konzipiert. Wenn es doch der Fuchs war und nicht der Marder, sollte das zum Schutz ausreichen. Die Teile der Voliere sind eigentlich für Hundezwinger gedacht. Schwer, verzinkt und für die Ewigkeit gemacht. (Die Firma bietet überigens auch Hundehütten an, die jedoch mit unserer </weblog/1150618413:612269.html> nicht mithalten können.) Wir haben die Teile gebraucht von einer Tierpension erworben.

Während der neue Käfig aufgebaut wurde, wurde Das Hühnchen in ein Behelfsgehege ausquartiert und durfte (Hört, hört!), was sonst nicht einmal unsere Hunde dürfen. Es durfte den Rasen umgraben.

Die Wände der Voliere sind fertig, das Dach fehlt noch, aber ein Dutzend neue Hühner sind heute schon eingezogen. Es waren diesmal tatsächlich zwölf.

Wenn wir Welpen haben, kümmern sich übrigens Nachbarn um die Hühner. Wir machen dann einen Bogen um das Gehege, denn während der ersten Wochen wachsen unsere Welpen in einer möglichst keimfreien Umgebung heran.

 

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Das Hühnchen wird ausquartiert

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Das Hühnchen im Club Med

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Sicher verwahrt

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Die Neuen kommen

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