Unser Dreieck |
Von Thomas Bez am 08.12.2013
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Wir sind ja nicht fortschrittsfeindlich. So wissen wir es durchaus zu schätzen, daß die Autobahn nicht wie im Bild von 1953 zu sehen an der Fernverkehrsstraße 2 (zeitweilig auch Reichs- oder Bundesstraße 2 genannt) südlich von Schwanebeck endet, sondern sich seit 1974 als geschlossener Berliner Ring nach Westen fortsetzt. So können wir jetzt nämlich wählen, ob wir Berlin rechtsrum oder linksrum umfahren wollen. Sehr praktisch.
Das Dreieck Schwanebeck hatten wir begriffen, es war nicht allzu kompliziert. Aus Richtung Pankow weiter nach Prenzlau oder weiter nach Südosten in Richtung Schönefeld oder alles in umgekehrter Richtung – das war leicht zu überblicken. Eine Brücke besaß der nicht gerade dicht befahrene Verkehrsknoten.
In den vergangenen Jahren ist das beschauliche Dreieck auf die Fläche einer Kreisstadt gewachsen. Es gab eine gewaltige Inflation von Fahrspuren und ein halbes Dutzend Brücken ist dazugekommen. Wenn man einen Spaziergang im südöstliche Ableger unseres Ortes, Neu-Schwanebeck, macht, meint man, man blicke auf eine Achterbahn. (Der Zirkus wird noch durch etliche Windräder komplettiert.)
Jetzt wird die Fernverkehrsstraße 2 vom mittlerweile so genannten Dreieck Barnim verschluckt und taucht bei Angermünde auf wundersame Weise wieder auf. Wozu das gigantische Ding gut ist, haben wir noch nicht verstanden. Es muß irgendwas mit Zukunft zu tun haben, die uns noch verborgen ist, die andere Leute aber schon kennen. Vielleicht ist das der Beitrag unseres kleinen Schwanebeck zur Osterweiterung der EU bis nach Novosibirsk. Was man halt so an Autobahnen ablesen kann.
Heute kamen wir mit unseren Hunden vom Spaziergang bei Strausberg und probierten mal unser neues Dreieck aus. Als wir im Fahrbahngewirr schon einige Kilometer unterwegs waren, wollten wir uns doch lieber mit dem Navigationsgerät überzeugen, daß wir noch auf dem richtigen Weg sind.
Wir haben es schließlich geschafft.